Demokratie lebt vom Diskurs der neben der parlamentarischen Ebene auch im öffentlichen Raum geführt wird. Was haben diese Plätze schon gesehen? stellt die Demonstration in Wien von 1918 bis 2018 in den Mittelpunkt und verknüpft in vier Veranstaltungen folgende Ebenen: Veränderungen im politischen Selbstverständnis, den konkreten Ort, die Frage welche Herausforderung eine Demonstration für eine Stadt bedeutet und das filmisch transportierte Bild von Gesellschaft.
Mit der sogenannten Selbstausschaltung des Parlaments am 4. März 1933 endete nach gerade einmal 14 Jahren die Erste Republik. Freiheit und Gleichheit als primäre demokratische Prämissen waren obsolet und das Versammlungsrecht sowie die Demonstrationsfreiheit wurden massiv beschnitten. Der Demonstration folgten Macht-Demonstration und Aufmarsch.
„TU WAS MAN DIR SAGT!“ betrachtet wie „Demokratie Lernen I“ nicht die Inhalte, sondern erarbeitet im Workshop Wirkmechanismen antidemokratischer Agitation. Propaganda, Fake-News und manipulative Sprache sind wesentliche Werkzeuge des Faschismus und sprechen uns emotional an, womit intellektuelle Kritik und Widerspruch auf einer anderen Ebene liegen. So wie in der Zwischenkriegszeit wird der österreichische Kinofilm dieser Epoche von (Musik-)Komödien und Heimatfilmen dominiert, wobei die Ideologie des Austrofaschismus und ab 1938 Nationalsozialismus sich deutlich in den Inhalten und Rollen wiederfindet. Als ExpertIn erlaubt die Wiener Polizei einen Blick hinter die Kulissen und wird über Planung und Einsatz sprechen.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Teilnahme an den Workshops wird um Anmeldung gebeten (plaetze@mvd.org). Gefördert vom Wissenschaftsrat der Kulturabteilung der Stadt Wien im Rahmen von „Republik in Österreich – Demokratie in Wien“
Ein Projekt von MVD Austria und dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs/Jewish History in Austria mit Unterstützung des future.lab, und Displaced. Space for Change der TU Wien